Inhaltsverzeichnis
Genaue Diagnose erst nach dem Ableben des Patienten möglich.
Die Viruserkrankung Tollwut zeigt sich bei Tieren und Menschen mit recht eindeutigen Symptomen, so dass eine Verdachtsdiagnose schnell gestellt ist. Der erste Verdacht lässt sich durch eine Reihe von Tests erhärten, eine absolut sichere Diagnose lässt sich jedoch erst anhand einer Untersuchung des Hirngewebes stellen. Dieses Verfahren wird erst angewandt, wenn der Patient bereits verstorben ist, bereits der Krankheitsverlauf lässt Ärzte aber mit nahezu 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit eine Infektion mit Tollwut diagnostizieren. Bei befallenen Tieren kann auf dem gleichen Weg die Diagnose gestellt werden, wild lebende Tiere mit Tollwutverdacht müssen für die Untersuchung eingefangen und unter Quarantäne beobachtet werden. Bei verdächtigen Tieren lässt sich die Verdachtsdiagnose oftmals schon durch eine Speichelprobe erhärten, da sich teilweise im Speichel sogenannte Antigene befinden. Von den zuständigen Amtsärzten muss angeordnet werden, welches Verfahren beim Tier angewandt wird. Bei Haustieren ist ebenfalls Quarantäne notwendig, bis der Verdacht erhärtet oder entkräftet wurde.
Verschiedene Diagnosemöglichkeiten für Tollwut beim Menschen.
Besteht bei einem Menschen der Verdacht auf eine Infektion mit Tollwut, ist eine sofortige Einweisung in ein Krankenhaus meist unumgänglich. Voraussetzung für die Verdachtsdiagnose ist ein zuvor erfolgter Biss eines Tieres, hierbei ist es unwichtig, ob es sich um ein Wild- oder Haustier handelt. Zunächst betrachtet der Arzt die entstandene Wunde, teilweise stellen sich bei einer Infektion mit Tollwut bereits Wundheilungsstörungen ein, die Wunde kann jedoch auch völlig normal aussehen. Der Arzt wird den Patienten nach der Anamnese befragen, Symptome abfragen und ein Patientenprofil erstellen. Entsteht während der Untersuchung der Verdacht auf eine Tollwuterkrankung, kommen verschiedene Diagnosemöglichkeiten im Betracht. Der Erreger lässt sich bei vielen Menschen bereits im Speichel nachweisen, teilweise ist aber auch die Entnahme von Hirnwasser notwendig, um einen Nachweis zu erhalten. Geben Hirnwasser und Speichel keinen Hinweis auf Tollwut und die Symptome nehmen trotzdem zu, kann die Entnahme einiger Haarfollikel erforderlich sein, da auch hier der Erreger nachweisbar ist.
Auch bei ungesicherter Diagnose Behandlung notwendig.
Entsteht beim Arzt der Verdacht, dass ein Patient sich mit Tollwut infiziert hat, muss die Behandlung eingeleitet werden, auch wenn noch keine gesicherte Diagnose vorliegt. Im diesem Fall gilt in der Medizin der Grundsatz, dass eine überflüssige Behandlung jederzeit abgebrochen werden kann, eine unterlassene Behandlung jedoch nicht nachgeholt werden kann. Die Nebenwirkungen der Medikamente stehen nicht im Vergleich zu den Folgen einer nicht behandelten Tollwuterkrankung, da insbesondere die Symptome gelindert werden müssen, um dem Patienten den Leidensdruck zu nehmen.
Diagnose Tollwut ein großer Schock, Behandlung der Symptome am Wichtigsten.
Kommt es beim Menschen tatsächlich zur Diagnose Tollwut, ist der Schock für den Betroffenen sehr groß. Die Krankheit lässt sich nicht aufhalten, es ist lediglich möglich die Symptome zu behandeln. Weltweit gab es bislang nur eine Patientin, die eine Infektion mit der Tollwut überstanden hat, ohne einen Hirnschaden davon zu tragen. Warum es in diesem Fall so war, ist bislang sowohl Forschern als auch Medizinern nicht klar. Mit Hilfe von Medikamenten und im besonders schweren Fall der Einleitung des künstlichen Komas ist es möglich, den Verlauf der Tollwut für den Patienten möglichst erträglich zu gestalten.