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Tollwut – leichte Beschwerden oft schon nach dem Biss.
Der Verlauf einer Infektion mit Tollwut verläuft in drei Stadien, wobei das erste Stadium eher als Vorläufer der eigentlichen Krankheit bezeichnet werden kann. Wird nach dem Biss von einem infizierten Tier keine Prophylaxe eingeleitet, treten die ersten, unspezifischen Symptome oft schon wenige Tage nach der Verletzung auf. Anfangs kann es zu brennenden Schmerzen rund um die Bisswunde kommen, auch ein starker Juckreiz während der Heilungsphase ist möglich. Bei einigen Patienten kommt es nach etwa einer Woche zu einem allgemeinen Schwächegefühl, leichten bis mäßigen Kopfschmerzen und steigender Appetitlosigkeit. In der Frühphase der Tollwut kann die Körpertemperatur erhöht sein, hohes Fieber tritt allerdings sehr selten auf. Besteht bei der betroffenen Person keinerlei Vermutung hinsichtlich der Tollwut, werden die Anfangssymptome oftmals kaum beachtet und es wird zu diesem Zeitpunkt noch keine ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. Diese, erste Erkrankungsphase kann mehrere Tage bis Wochen andauern, bevor es zum endgültigen Ausbruch der Erkrankung kommt.
Tollwut – akute Phase führt den Patienten ins Krankenhaus.
Während viele, infizierte Personen in der Anfangsphase der Tollwut noch keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, führt die akute, neurologische Erkrankungsphase meist schnell auf die Intensivstation einer Klinik. Im Verlauf dieser zweiten Phase leiden die Patienten unter stark ausgeprägten Angst- und Unruhezuständen, auch der Gemütszustand ist häufig starken Schwankungen unterzogen. Der emotionale Zustand des Betroffenen wechselt häufig zwischen depressiv, ängstlich und aggressiv. Ein typisches Symptom von Tollwut ist der Speichelfluss, der auf Verkrampfungen der Schlundmuskulatur zurückzuführen ist. Durch den Schluckvorgang entstehen Krämpfe im Schlund des Patienten, dieser Vorgang wiederum löst beim Betroffenen große Angst aus, so dass der Speichel nicht mehr geschluckt wird, sondern aus dem Mund läuft. Häufig ist bei Tollwut die intravenöse Zufuhr von Flüssigkeit erforderlich. Im Verlauf der Erkrankung entwickeln die Patienten eine Hydrophobie (Angst vor Wasser), allein das Geräusch von fließendem Wasser kann zu schweren, über den ganzen Körper ausgebreiteten Krämpfen führen.
Tollwut – die dritte Erkrankungsphase endet mit dem Tod.
Die einmal ausgebrochene Tollwut ist nicht mehr zu stoppen und bereits während der zweiten Phase der Erkrankung ist der Leidensdruck für den Patienten enorm. Besonders durch die häufigen Krämpfe des Betroffenen sind Verletzungen möglich, die zusätzlich für Unannehmlichkeiten beim Patienten führen. In der dritten Phase von Tollwut nimmt die empfundene Unruhe ab, auch die Krämpfe lassen langsam nach. Diese, scheinbare Verbesserung des Allgemeinzustands ist nur von kurzer Dauer, denn jetzt kommt es zur fortschreitenden Lähmung des gesamten Körpers. Im Endstadium der Erkrankung fallen viele Patienten ins Koma oder werden von Ärzten in ein künstliches Koma versetzt. Wenige Tage nach Beginn der dritten Krankheitsphase erliegen die Patienten schließlich der Infektion. Die Todesursache bei Tollwut ist der durch die Lähmung verursachte Atemstillstand. Dieser Prozess ist nicht aufzuhalten, um den Leidensdruck des Patienten zu senken wird das künstliche Koma empfohlen. Häufig wird nach dem Tod des Patienten noch eine Entnahme von Hirnwasser durchgeführt, dieses dient dem Nachweis des Erregers.
Tollwut-Impfung kann Leben retten.
Für Menschen gibt es eine wirksame Impfung gegen die Krankheit Tollwut. Insbesondere Personen die in häufigem Kontakt zu Wildtieren stehen, sollten die Möglichkeit der Impfung unbedingt wahr nehmen. Auch wenn als Überträger mittlerweile in Deutschland nur noch die Fledermaus gilt, so ist es doch möglich, dass andere Tiere von Fledermäusen infiziert werden und das Virus dann an den Menschen weitergeben. Als besondere Risikogruppen gelten Tierärzte, Wildpfleger, sowie Arbeiter in Zoos und Tiergärten.