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Tollwut – unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang.
Die Tollwut gilt als eine der unheilbaren Krankheiten beim Menschen. Sobald sich erste Symptome der Infektion zeigen, gibt es für den betroffenen Menschen keine Hoffnung mehr. Bislang wurde ein Fall bekannt, bei dem ein Mädchen eine Tollwutinfektion überlebt hat, Behandlungsversuche bei anderen Patienten haben keinerlei Erfolg gezeigt. Da die Krankheit meist erst einige Wochen nach der Infektion vollständig ausbricht, haben nur wenige Menschen die Möglichkeit eine sofortige Immunisierung einleiten zu lassen. Wird eine Person von einem Tier gebissen, sollte selbst bei einem geringen Verdacht auf eine Infektion sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Wird unmittelbar nach dem Biss durch ein infiziertes Tier eine Immunisierung mit anschließender Impfung eingeleitet, kann der Ausbruch von Tollwut verhindert werden. Sofort nach dem Biss ist es erforderlich die Wunde schnell mit Seife und fließendem Wasser gründlich auszuspülen. Durch diese Maßnahme kann ein Teil des Speichels ausgewaschen werden. Anschließend sollte die Wunde mit mindestens 70-prozentigen Alkohol desinfiziert werden, diese Behandlung wird auch im Krankenhaus vor der Immunisierung durchgeführt. Sehr tiefe Bisswunden müssen mit Hilfe eines Katheders gereinigt werden.
Tollwut-Therapie nicht möglich.
Eine wirksame Therapie gegen Tollwut gibt es nicht. Wird ein erkrankter Patient auf der Intensivstation eines Krankenhauses aufgenommen, können die Ärzte nur noch die Symptome lindern. Während es in der Frühphase der Erkrankung noch zu unspezifischen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und einem ausgeprägten Wundschmerz kommt, treten bereits in Phase Zwei starke Krämpfe und Angstgefühle auf, die nur schwer zu lindern sind. Zunächst erfolgt die Behandlung mithilfe von Schmerzmitteln und fiebersenkenden Präparaten, in vielen Fällen wird versucht, die Krankheit mit Hilfe von Virostatika einzudämmen. Bislang wurden sehr wenige Menschen verhältnismäßig erfolgreich auf diese Weise behandelt, die Tollwut wurde zwar überstanden, jedoch trugen die Patienten schwerste Hirnschäden davon und verstarben innerhalb weniger Jahre nach der Erkrankung. Tollwutpatienten werden intensiv medizinisch behandelt, da eine lückenlose Kontrolle zwingend erforderlich ist. Bei schweren Krampfanfällen kann aufgrund der Verletzungsgefahr ein künstliches Koma erforderlich sein, in früheren Zeiten wurden die Patienten am Bett fixiert.
Tollwut-Immunisierung muss schnellstmöglich erfolgen.
Die beste und einzige Methode gegen Tollwut vorzugehen ist die Schutzimpfung. Bei Menschen die in ständigem Kontakt zu Tieren stehen – hierzu gehören beispielsweise Jäger, Förster und Tierärzte – wird die Schutzimpfung automatisch gegeben. Personen die in gefährdeten Gebieten leben oder eine Reise dorthin planen sollten sich grundsätzlich ebenfalls gegen Tollwut impfen lassen, da selbst Vorsicht im Umgang mit Tieren keine absolute Sicherheit bietet. Kam es zum Biss durch ein Tier, welches möglicherweise an Tollwut leidet, muss schnellstmöglich die Nachimpfung eingeleitet werden. Der Patient sollte sich umgehend in ein Krankenhaus begeben, dort erfolgt eine Injektion in die Muskulatur. Der Impfstoff besteht aus toten Tollwutviren, die im Organismus der betroffenen Person Antikörper bilden. Es ist erforderlich eine zweite Impfung nach einer Woche durchzuführen, eine weitere Spritze wird nach Ablauf von drei Wochen gegeben. Ein Jahr nach der dritten Spritze ist erneut eine Auffrischungsimpfung notwendig, danach muss nur noch alle fünf Jahre eine weitere Injektion verabreicht werden.
Tollwut – teilweise Operation der Wunde notwendig.
Ein Tierbiss kann unterschiedliche Ausmaße haben, allerdings hat die Größe der Wunde keinen Einfluss auf eine mögliche Ansteckung mit Tollwut. Handelt es sich um einen kleinen Biss, ist meist nach Verabreichung der Schutzimpfung keine weitere Behandlung notwendig. Bei besonders großen Bisswunden kann unter Umständen sogar eine Operation notwendig werden, dies ist insbesondere der Fall, wenn sich aufgrund des Bisses eine Entzündung im umliegenden Gewebe ausbreitet. Nicht entzündete Bisse werden konservativ durch Desinfektion und Reinigung behandelt, in der Regel verheilt die Wunde nach erfolgter Impfung problemlos.